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Josua und Richter
#1

I. DIE GEOGRAPHISCHE KARTE DES MITTLEREN OSTENS

A. Kanaan - Ein Pufferstaat

Karte der geographischen Position Kanaans im Mittleren Osten.

B. Stadtstaaten

Abbildung der palästinischen Topographie: Kanaans vier Hauptgebiete bestehen aus Hügeln und Tälern, die leicht zu erobern, aber schwer zu verteidigen sind.

C. Klima

1. Abhängig vom Wetter. Entweder Baal oder der Herr.
2. Die Segnungen des Bundes und die Flüche.

D. Kanaanitische Religion

Die Völker Kanaans standen unter dem Gericht Gottes. Der kanaanitische Lebenswandel wird im Buch Levitikus beschrieben und vieles davon ist durch archäologische Funde bestätigt worden.

Sie glaubten an eine Gottheit der Fruchtbarkeit. Ihre heidnische Religion stürzte sie in das Okkulte, in Spiritismus, in Zauberei, Wahrsagerei, Kultprostitution beiderlei Geschlechts und den Geschlechtsverkehr von Männern und Frauen mit Tieren. Zur kanaanitischen Religion gehörte nicht nur Götzendienst, sondern das Opfern ihrer eigenen Babys, sowohl Jungen als auch  Mädchen. Sie wurden im Feuer den Dämonen geweiht. Inzest und Homosexualität wurden als anerkannte Praktiken respektiert. Gott selbst verwendete eine kernige Sprache, wenn es um die Kanaaniter ging. Er sagte: "Das Land wurde dadurch unrein, und ich suchte seine Schuld an ihm heim, daß das Land seine Bewohner ausspie." (3. Buch Mose 18: 25)

II. DIE EROEBERUNG KANAANS

A. Rahab aus Jericho.

Die Geschichte Rahabs steht in Josua 2: 1-21 ; Josua 6: 25. Wenn es jemals einen Kandidaten mit sehr geringer Aussicht auf den Segen Gottes gegeben hat, dann war es Rahab. Rahab war eine Kanaaniterin und eine Hure. Aber ihr Leben wurde verschont und sie wurde eine ehrbare lsraelitin und gemäß dem Neuen Testament (Matthäus 1: 5) heiratete sie Salmen, den Führer Judas. Ihr Sohn war Boas, der Ruth heiratete und ihr Urenkel war König David.

So ist sie ein Teil des Geschlechtsregisters Jesu Christi.

Warum würde eine heidnische Kanaaniterin, eine Götzendienerin, die zudem Prostituierte war, dazu vorbereitet werden, ihr eigenes Leben dafür zu riskieren, das Leben der Israeliten zu retten?

1. Rahabs Glaube an Gott.

Rahab machte sehr klare Aussagen über Gott:
  • Josua 2: 9 "Ich weiß, daß der HERR euch das Land gegeben hat."
  • Josua 2: 10 "Denn wir haben gehört, wie der HERR das Wasser im Schilfmeer ausgetrocknet hat vor euch her, als ihr aus Ägypten zogt."
  • Josua 2: 11 "Denn der HERR, euer Gott, ist Gott oben im Himmel und unten auf Erden."
2. Rahabs Einsicht

Rahab war eine Frau mit außergewöhnlicher Einsicht. Sie war sich der Vergangenheit bewusst (Josua 2: 10). Sie wusste über den geschehenen Durchzug durch das Schilfmeer Bescheid. Dieser hatte jedoch vor ihrer eigenen Geburt und in einem weit entfernten Gebiet stattgefunden. Aber das war für sie nicht bloß Geschichte. Dieser Gott, der Ägypten, die damals größte Nation der Erde, machtlos hatte werden lassen, war im Begriff, Rahabs Leben total zu verändern. Die Verheißungen Gottes sollten sich als wahr erweisen: Jericho würde fallen und Kanaan war verloren.

Hier ging es nicht um irgendeine unbedeutende nationalistische Angelegenheit zwischen Israel und Kanaan, in welcher die zufällige Volkszugehörigkeit Rahabs, sie dazu bestimmt hätte, sich ihrem Land Kanaan gegenüber loyal zu erweisen und die Israeliten dem König von Jericho in die Hände zu spielen. "Denn der HERR, euer Gott, ist Gott oben im Himmel und unten auf Erden." Die Macht Gottes lag jenseits der menschlichen Macht und stellte Israeliten wie Kanaaniter gleichermaßen in den Schatten. Er wurde von Rahab als der HERR Jehovah, der ICH BIN erkannt - genau diesen Namen hatte sie gebraucht.

Mit diesem Wissen im Hintergrund war ihr klar, wie sich die Dinge in Kanaan langfristig entwickeln würden. Sie konnte bereits das Endergebnis sehen. Im Hinblick darauf traf sie eine klare Entscheidung und war bereit, außerordentliche Risiken auf sich zu nehmen.

Hebräer 11: 31 "Durch den Glauben kam die Hure Rahab nicht mit den Ungehorsamen um, weil sie die Kundschafter freundlich aufgenommen hatte."

B. Josua 2: 18 , Das rote Seil, vgl. Das Passa-Blut, 2. Buch Mose 12: 22-23

In gewissem Sinn ist Rahab wie die Gemeinde der Heidenchristen. Jesus selbst war Jude. Johannes der Täufer nannte Ihn das "Lamm Gottes". Er wurde in Jerusalem während dem Passafest gekreuzigt und die Urgemeinde war eine jüdische Gemeinde, die durch Sein Blut errettet worden war. Jesus versprach Seinen Jüngern, daß beim Hinausziehen und Predigen in anderen Ländern dem verkündigten Wort wunderhafte Zeichen folgen würden. So geschah es ihnen tatsächlich, als sie sich darauf einließen; mit dem Ergebnis, daß viele Nichtjuden ihren heidnischen Religionen und ihrem unmoralischen Lebenswandel absagten, um dem lebendigen Gott zu dienen. Sie konnten Jesus zwar nicht persönlich am Kreuz sehen, aber sie setzten ihren Glauben auf Ihn und wurden gerettet.

Beim Auszug aus Ägypten wurde das Passalamm im Lager Israels im Land Gosen geschlachtet. Durch ihren Gehorsam und Glauben an das Blut des Lammes wurde Israel vor dem Tod der Erstgeburten verschont. Als sie aus Ägypten herauszogen, geschahen mächtige Zeichen und Wunder. Sogar die Kanaaniter hörten davon. Sogar Rahab, in heidnischem und unmoralischen Lebenswandel verstrickt, hörte vom Gott Israels. Sie hatte den Tod des Passalamms und den Auszug nicht mit eigenen Augen verfolgen können. Aber sie setzte ihren Glauben auf den Gott Israels, hängte das rote Seil als Zeichen ihres Glaubens hinaus, wurde vom Tode errettet und wurde ein Teil des Volkes Israel.

C. Was lernen wir daraus?

1. Die Tatsache, daß Rahab eine Hure und eine heidnische Kanaaniterin war, konnte sie nicht davon abhalten. sich Gott zuzuwenden und Seinen Segen zu empfangen. Sie lebte in einer Stadt, die bereits unter dem Gericht Gottes stand, und dennoch wurden sie und ihre Familie gerettet. Lass dich nicht von deiner Umwelt, deinen alteingesessenen Treuebekundungen oder von deinen Kameraden davon abhalten, zu Gott zu kommen.
2. Im Leben Rahabs gab es eine unmittelbare Verbindung von Erkenntnis und Glaube, Glaube und freiwilliger Verpflichtung, Verpflichtung und Handeln. Du weißt um die Wahrheit und die Macht Gottes, du weißt um die Gewissheit von Tod und Ewigkeit, du bist dir der dringenden Notwendigkeit bewusst, Christus GERADE JETZT anzunehmen, auch wenn es dir kurzzeitige Schwierigkeiten einbringen könnte.
3. Wir sehen außerdem, daß Rahab ein klares Verständnis der Souveränität Gottes hatte. Der Mensch steht nicht im Zentrum des Universums, sondern Gott. Jericho würde fallen. Selbst wenn unsere Welt zerfällt, kommen die Absichten Gottes noch zum Ziel. Rahab sagte: "Denn der HERR, euer Gott, ist Gott oben im Himmel und unten auf Erden."

III. RICHTER

Das Buch beginnt mit diesen Worten: "Nach dem Tod Josuas ... " (Richter 1: 1)

Was war die Aufgabe der Richter? Shophetim - Führer, Befreier, Richter.

A. Der Kreislauf der Richter:

1. Rückfällig werden, Ungehorsam, Götzendienst;
2. Gericht, Unterdrückung durch Feinde;
3. Gott beruft einen Richter, Umkehr;
4. Befreiung, eine Zeit des Friedens und Segens.
5. Richter 17: 6 und Richter 21: 25 (letzter Vers des ganzen Richterbuches)
6. "Zu der Zeit war kein König in Israel; jeder tat, was ihn recht dünkte."
7. Gideon, Simson.

B. Wer waren die Richter? "Shophetim" - Führer, Befreier, Richter.

IV. RUT, DIE MOABITERIN

Die Geschichte Ruts ist so einfach, so schön, so kraftvoll. Lese sie.
Das Verständnis der Persönlichkeit Ruts ist an drei Schlüsselbegriffe geknüpft: Identität, Loyalität und Glaube.

A. Identität.

1. Wir haben die Frage der Identität schon behandelt.
2. In der Bibel wurde Identität durch Gemeinschaft definiert.
3. Rut 1: 16-17 - "Rede mir nicht ein, daß ich dich verlassen soll."
4. Der Schritt, ihre Identität zu wechseln war für Rut weitaus schwieriger als für Rahab. Rahab war mit einer Krise konfrontiert, sie wusste, daß ihre Stadt verloren war und konnte keine andere Zukunft sehen. Rut hatte in Moab unter ihrem eigenen Volk bessere Möglichkeiten als in Juda, wo sie möglicherweise auf Ablehnung stoßen würde und am Ende mit leeren Händen dastehen könnte.
5. Der Schlüssel zu ihrer Fähigkeit, das tun zu können, liegt in dem, was ich Loyalität genannt habe.

B. Loyalität.

Rut 3: 10 - Er aber sprach: "Gesegnet seist du vom Herrn, meine Tochter! Du hast deine Liebe (HESED) jetzt noch besser erzeigt als vorher..."

1. "HESED" - Loyalität, Treue, Herzensgüte, Barmherzigkeit, sogar Gnade und auch Bundestreue.
2. Die Wichtigkeit dieses Konzeptes im alten Israel; die erweiterte Familie, Sinn für gemeinschaftliche Identität, das Bewusstsein von Solidarität.
3. Eine Eigenschaft Gottes. Das stärkste, größte und glänzenste Beispiel von „hesed" konnte an Gott selbst ersehen werden.
  • 5. Buch Mose 7: 9 "So sollst du nun wissen, daß der HERR, dein Gott, allein Gott ist, der treue (AMEN) Gott, der den Bund und die Barmherzigkeit (HESED) bis ins tausendste Glied hält denen, die ihn lieben und seine Gebote halten. (wörtlich: "der den Bund hält und seine Loyalität (hesed) bestätigt."
  • 1. Buch Mose 24: 27 "Gelobt sei der HERR, der Gott Abrahams, meines Herrn, der Seine Barmherzigkeit (HESED) und Seine Treue (EMETH - Standhaftigkeit, Beständigkeit, "AMEN") von meinem Herrn nicht hat weichen lassen."
  • 2. Buch Mose 15: 13 "Du hast geleitet durch deine Barmherzigkeit (HESED) dein Volk, das du erlöst hast, und hast sie geführt durch deine Stärke zu deiner heiligen Wohnung."
  • 2. Buch Mose 34: 6 "HERR, HERR, Gott, barmherzig und gnädig und geduldig und von großer Gnade (HESED) und Treue."
4. Psalm 136 in jedem Vers: "denn seine Güte (HESED) währt ewiglich."
5. Die hesed Gottes. (Psalm 107: 1Psalm 107: 8Psalm 107: 15Psalm 107: 21Psalm 107: 31Psalm 107: 43)
  • gegenüber dem Unterdrückten, dem Flüchtling und Hungrigen. (Psalm 107: 1-9)
  • gegenüber solchen, die sich durch ihre eigenen Sünden in schwierige Umstände gebracht haben. (Psalm 107: 10-16)
  • gegenüber denen, deren Sünden emotionale Verwirrung verursacht haben. (Psalm 107: 17-22)
  • gegenüber denen, die in Gefahr ohne Hilfe dastehen (Psalm 107: 23-32)
  • in allen Höhen und Tiefen des Lebens. (Psalm 107: 33-43)
6. Gott such die gleichen Eigenschaften in uns.

V. DIE INVASION DER PHILISTER

A. Wer waren sie?

1. Sie waren lndo-europäischer Abstammung.
2. Sie besaßen große Kenntnisse in der Eisenverarbeitung.
3. Sie waren dafür gerüstet, eben das Land zu übernehmen, welches die Israeliten soeben in Besitz genommen hatten.

B. Gottes Befreiungshandeln:

1. Die Richter
  • Simson
  • Samuel
2. Die Könige

Dies wird unser Thema der nächsten Lektion sein.
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